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zu den Unterrichtsbeispielen 

Antonio Saura

Zwanzig Zwölf Köpfe

 Bildbetrachtung - Umgestaltung - Gemeinschaftsarbeit

Im Rahmen einer Projektwoche beschäftigten wir uns mit Kopf-, Gesicht- und Portraitdarstellungen verschiedener Künstler. Eine Unterrichtsidee von Nicola Rother zum spanischen Künstler Antonio Saura habe ich etwas abgewandelt und von der altersgemischten Gruppe (12 Kinder von 6-11 Jahren) farbig umsetzen lassen.

Als Einstieg erhielt jedes der Kinder ein "Puzzelteil" des Werkes "20 Köpfe", ohne dass sie das ganze Bild vorher gesehen hatten. Es war oft nicht leicht, einen Kopf oder ein Gesicht zu erkennen. So wurden durchaus auch andere Begriffe genannt, wie Zirkuswagen, Auto oder verschiedene Tiernamen. Die Ausrichtung des Puzzleteils - wo ist oben, wo unten? - wurde aber bei der gezielten Suche nach Gesichtsmerkmalen schnell erkannt. Die Kinder setzten die 20 Einzelteile mit Hilfe einer Vorlage zusammen und erfuhren noch etwas über das Leben des Künstlers, bevor wir mit der kreativen Beschäftigung mit diesem fast abstrakten, wilden Beispiel moderner Kunst begannen.

Vorgabe:  "Wir malen beidhändig, in jeder Hand einen Pinsel"

Es fiel einigen Kindern sehr schwer, mit beiden Händen gleichzeitig zu malen. Aber so wurden die Gesichter etwas asymmetrischer, bekamen während des Malens auch zufällig wildere oder lustigere Züge und es machte viel Spaß, sich auf diese Malweise einzulassen. Wenn ein Kopf trotzdem zu genau, zu "normal" erschien, stachelten sich die Kinder gegenseitig zum Weitermalen, Überkritzeln und Verfremden an.

     

Ich wählte nach einiger Überlegung für die Umsetzung die "bunte Variante", damit die Gesichter mehr Fröhlichkeit ausstrahlen und das Fratzenhafte des etwas düsteren Originals den späteren Ort für das entstehende Wandbild nicht zu sehr verdunkeln würde... Die unterschiedliche Wirkung der "12 Köpfe" im Vergleich zum Original wurde von den Kindern auch prompt festgestellt und thematisiert. Dass Antonio Saura seine Werke absichtlich nicht farbig anlegt, dass er Menschen verzerrt, "fratzenhaft" und düster-sarkastisch darstellt, um ihnen einen Spiegel vorzuhalten - das verstehen Grundschulkinder nur ansatzweise. Denn ihr Menschenbild ist zum Glück noch (meist) farbenfroh und fröhlich.                                  Offizielle Webseite des Künstlers

     

Bilder betrachten mit Kindern - warum?

(Bilder können durch Anklicken vergrößert werden.)

         

Auf dem Schulhof setzten wir unsere großen, bunten Köpfe dann zusammen, um die Gesamtwirkung aus den oberen Fenstern der Schule zu testen. Später soll das Gemeinschaftsbild eine Wand eines Mehrzweckraumes verschönern.

 

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